Potsdam wünscht allen Teilnehmern ein gesundes neues Jahr, beruflich wie privat viel Erfolg und uns allen eine weiterhin gute Zusammenarbeit.
Wir hatten zum Ende vorigen Jahres Kontakt mit Vertretern der „Koalition für Holzbau“ und wollen den Austausch 2024 intensivieren. Grundsätzlich verfolgen wir damit einen Gedanken der Nachhaltigkeit, sehen aber als Förderinstitut auch Potenzial für den sozialen und preiswerten Wohnungsbau. Aus der Statistik im Anhang (Quelle: bulwiengesa) ist die Holzbauquote in den Bundesländern ersichtlich. Sie weist erwartungsgemäß deutliche regionale Unterschiede aus. In welchen Förderinstituten bestehen denn schon Erfahrungen mit Holzbau vor? Gerne nehmen wir diese auf, um uns für einen künftigen Austausch zum Thema besser vorbereiten zu können.
In Hessen gibt es vereinzelte Erfahrungen mit Holz-Modulbauweise, Hybrid-Bauweise (nach Angabe des Kunden keine Kostenersparnis aber Bauzeitverkürzung), Holzrahmenbauweise bzw. teilweiser Herstellung durch Holzbau (Beispiel: Treppenhauskern, KG/Bodenplatte wer-den in Stahlbeton hergestellt. Alle anderen konstruktiven Teile inkl. Holzstützen und Holzbe-tonverbunddecken werden in Holz hergestellt. Fassade: Holzrahmenkonstruktion mit vorge-hängter hinterlüfteter Holzfassade).
Auch im Rahmen von Aufstockungen gibt es einzelne Vorhaben in Holzbauweise (Grund für Holzbau: Statik/Gewicht/Tragfähigkeit, Finanzierung und Abwicklung keine Besonderheiten, Aber: Restnutzungsdauer im Marktwertgutachten wurde wegen Holzbau stark reduziert von üblichen 70 Jahren auf max. 40 – 50 Jahre, daher Marktwert deutlich geringer; Alternativ glei-che Restnutzungsdauer bei höherem Instandhaltungskostenansatz auf der der instandhal-tungsintensiven Bauweise).
Eine zusätzliche Förderung für Holzbau gibt es in Hessen derzeit nicht.
Wir konnten in den letzten Jahren, sowohl von der Anzahl der „Objekte mit Holzbau“ als auch vom Fördervolumen, einen deutlichen Anstieg an mit öffentlichen Mitteln gefördertem Wohnungsbau verzeichnen. Es handelt sich in der Regel um konventionelle Bauten, die mit Holz(-An)bau verknüpft werden. Darlehensnehmer sind überwiegend Privatpersonen und Genossenschaften.
Die Förderung erfolgt sowohl in der Mietwohnraumförderung als auch in der Eigentumsförderung über das Zusatzdarlehen Bauen mit Holz. Das Zusatzdarlehen kann nur in Verbindung mit den Grunddarlehen der Wohnraumförderung beantragt werden . Es werden 1,30 EUR je verbautem Kilogramm Holz, maximal 17.000 Euro je Wohnung/Haus, gewährt. Der Tilgungsnachlass für das Zusatzdarlehen beträgt 50 Prozent.
An einem weiteren Austausch zu dem Thema sind wir gerne interessiert.“
Vorab: Der Anteil von überwiegender Holzbauweise im Wohnungsbau in Schleswig-Holstein lag in den vergangenen Jahren bei rund 15 Prozent. Die Darstellung von bulwiengesa zeigt nicht die Holzbauquote in den einzelnen Bundesländern, sondern die Länderanteile am gesamten Holzbau in Deutschland. Hier ist der Größenfaktor der Bundesländer zu beachten. Schwerpunkte in der Holzbauweise in Schleswig-Holstein gibt es im Fertigbausegment und in der Herstellung von Ferienhäusern.
Der Anteil von IB.SH finanzierten, selbstgenutzten Wohngebäuden in Holzständerbauweise liegt bei ca. 2 Prozent. Im Mietwohnungsbau, der im Wesentlichen durch die Soziale Wohnraumförderung dominiert wird, wurden in den letzten Jahren keine Anträge für Gebäude in Holzbauweise gestellt. Hinsichtlich der Förderfähigkeit durch die IB.SH ist bei deutschen und dänischen Anbietern grundsätzlich keine besondere Prüfung erforderlich. Bei Erreichen des Effizienzhausstandards 55 werden Finanzierungen unabhängig von Anbieter und Baujahr ohne besondere Bedingungen begleitet. Bei Blockbohlenhäusern ab Baujahr 2000 muss der Hersteller Mitglied im DMBV sein, ältere Blockbohlenhäuser werden nicht gefördert. Aktuell von einer Förderung ausgeschlossen sind Tiny-Häuser.
Unsere Neubauförderung ermöglicht auch Holzbauten und gewährt bei besonderen architektonischen Anforderungen auch zusätzliche Zuschüsse.
Wir haben bereits ein Bauvorhaben begleitet Genossenschaftlicher Holzwohnungsbau Lynarstraße | Cohousing Berlin (cohousing-berlin.de) und uns liegen ein paar weitere Anfragen von Bauherren vor. Da wir die technischen Bauabläufe nicht überwachen, haben wir aber keine detaillierten fachlichen Erfahrungen.